Kaiserreich Brasilien

Das Kaiserreich Brasilien (portugiesisch Império do Brasil) war ein Staat im Osten Südamerikas und bestand von 1822 bis 1889 auf dem Gebiet der heutigen Republiken Brasilien und zunächst auch Uruguay, das bereits 1828 seine Unabhängigkeit von Brasilien erlangte. Die beiden Kaiser Peter I. und Peter II. entstammten dem Haus Braganza. Das Kaiserreich entstand aus dem Vereinigten Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven. Die Monarchie wurde nach dem Putsch vom 15. November 1889 beseitigt und die erste brasilianische Republik gegründet.

Kaiserreich Brasilien
Império do Brasil
1822–1889
Flagge Wappen
Wahlspruch: Independência ou Morte!
(Port. für „Unabhängigkeit oder Tod!“)
Das Kaiserreich Brasilien (1822–1828)
Amtssprache Portugiesisch
Hauptstadt Rio de Janeiro
Staats- und Regierungsform Kaiserreich, konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt Kaiser
Peter I. (1822–1831)
Peter II. (1831–1889)
Regierungschef Ministerpräsident
Honório Hermeto Carneiro Leão (de facto erster)
Manuel Alves Branco (erster)
Afonso Celso (letzter)
Fläche 8.690.430 (1822–1828)
8.514.215 (1828–1889) km²
Einwohnerzahl 4.000.000 (1823)
7.000.700 (1854)
9.930.479 (1872)
14.333.915 (1890)
Bevölkerungsdichte 0,46 (1823)
0,82 (1854)
1,12 (1872)
1,68 (1890) Einwohner pro km²
Währung Brasilianischer Real
Vorgängergebilde Vereinigtes Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven
Unabhängigkeit von Portugal 1822 erklärt, 1825 anerkannt
Endpunkt 15. November 1889
Abgelöst von Vereinigte Staaten von Brasilien
National­hymne Hino da Independência (Unabhängigkeitshymne)
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Für die Zeit der portugiesischen Könige in Brasilien (1808–1821) ist die Bezeichnung Königreich Brasilien (Reino do Brasil) üblich, die Regierungszeit von Peter I. (1822–1831) wird als Erstes Brasilianisches Kaiserreich (Primeiro Império do Brasil) bezeichnet und diejenige von Peter II. als Zweites Brasilianisches Kaiserreich (Segundo Império do Brasil). Im Gegensatz zu den meisten benachbarten hispanoamerikanischen Republiken besaß Brasilien nach der Unabhängigkeit politische Stabilität, ein dynamisches Wirtschaftswachstum, verfassungsmäßig garantierte Redefreiheit und die Achtung der Bürgerrechte seiner Untertanen, allerdings mit rechtlichen Einschränkungen für Frauen und Sklaven. Das Zweikammerparlament des Reiches wurde für die Zeit, wie auch die Provinz- und Lokalparlamente, unter vergleichsweise demokratischen Methoden gewählt.

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