Kalifornische Elektrizitätskrise
In den Jahren 2000–2001 war die Bevölkerung des US-Bundesstaates Kalifornien einer massiven Krise der Stromversorgung ausgesetzt. Mit der Elektrizitätskrise verbunden waren mehrere großflächige rollierende Blackouts und die Insolvenz von PG&E, des größten Energieversorgungsunternehmens des Staates. Viele Industrieunternehmen, die von einer zuverlässigen Stromversorgung abhängig waren, wurden geschädigt. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Krise werden auf 40–45 Milliarden US-$ geschätzt.
Die Krise trat in Folge der sogenannten Deregulierung der Energiebranche in Kalifornien auf. Die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen wurden somit auch mit der Krise in Verbindung gebracht. Nach gründlicher Untersuchung kam die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) 2003 zu dem Schluss:
- „...Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, fehlerhaftes Marktdesign und inkonsistente Marktregeln ermöglichten signifikante Marktmanipulationen wie sie in dem endgültigen Untersuchungsbericht ausgeführt werden. Ohne die Dysfunktionalität des zugrundeliegenden regulierten Marktes wären Versuche, den Markt zu manipulieren, nicht erfolgreich gewesen.“
Da viele andere amerikanische und europäische Staaten wie auch Deutschland zur selben Zeit begonnen hatten, ihre Energieversorgungsbranche in ähnlicher Art umzustrukturieren und neuen regulatorischen Rahmenbedingungen zu unterwerfen, fand die kalifornische Energiekrise als eine Art Lehrbuchbeispiel für staatliche Regulatoren weiträumige internationale Beachtung.