Kaltluftsee

Ein Kaltluftsee ist eine Ansammlung von kalter Luft in einer Bodensenke und tritt häufig in Gebirgen auf. Kaltluftseen bilden sich vorwiegend Nachts, wenn die Erdoberfläche und damit die Luft direkt darüber abkühlt. An einem Berghang fließt diese Kaltluft nach unten und kann sich in Senken oder anderen Hindernissen aufstauen. Dort entsteht eine Temperaturinversion, wenn die kalte Luftschicht direkt unter eine warme fließt, ohne sich zu vermischen. Der Temperaturunterschied kann in Extremfällen 30 °C betragen. In einem Kaltluftsee können sich daher eng begrenzt Frost und Nebel bilden. Sie kommen oft in Karstlandschaften vor und treten vor allem während Hochdruckwetter im Herbst und Winter auf.

Aufgrund des lokal begrenzten Mikroklimas können sie von anderen Pflanzenarten besiedelt sein als die Umgebung. Sie sind deshalb für die Pflanzensoziologie relevant und können ein Mikrorefugium bieten. Kaltluftseen wurden seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zu Anschauungsobjekten der meteorologischen Inversionsbildung, sowie als Langzeit-Refugien wärmeempfindlicher biotischer Lebensgemeinschaften im Klimawandel geworden.

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