Kantonsystem
Das Kantonsystem (auch Kantonssystem oder Kantonreglement) wurde durch König Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1733 in Preußen zur Unterhaltung eines stehenden Heeres eingeführt. Die weitreichenden und sichtbaren Auswirkungen des Kantonsystems auf Preußen trugen unter anderem dazu bei, dass Friedrich Wilhelm I. unter dem Beinamen „Soldatenkönig“ bekannt wurde. Im Jahr 1813 ersetzte die Preußische Heeresreform das Kantonsystem durch die Allgemeine Wehrpflicht.
Der Name Kantonsystem geht auf die Einteilung des Staates in sogenannte „Enrolierungskantone“ zurück, aus denen die Rekruten regimentsweise ausgehoben wurden:
- Ein preußischer Kanton umfasste für ein Infanterieregiment etwa 5.000 „Feuerstellen“ (d. h. Haushalte) beziehungsweise 1.800 Feuerstellen für ein Kavallerieregiment,
- die Kantone wurden für die Kompaniewirtschaft weiter in Distrikte aus sieben bis zehn Dörfern unterteilt,
- in diesen Distrikten zog dann der jeweilige Kompaniechef pro Jahr drei bis vier Kantonisten ein.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.