Kapital (Marxismus)
Karl Marx verstand Kapital wesentlich prozesshaft als Wert, der sich verwertet. Der Wert könne nur dann wachsen, wenn Lohnarbeiter ausgebeutet würden. Das Kapital erscheine in verschiedenen Formen und nehme quasi-religiösen Charakter an, indem es zum Fetisch werde. Nur unter bestimmten historischen Bedingungen ergreife und dominiere es das Wirtschaftsgeschehen. In seiner Entwicklung bringe es Elemente seiner eigenen Negation hervor, die eine kommunistische Gesellschaft ermöglichten.
Für Marxisten ist Marx’ Konzept ein wichtiger Referenzpunkt. Die Wertanalyse der Neoklassik, aufbauend auf dem Marginalprinzip, verfolgte Marx’ Analyse nicht weiter. Der Ansatz von Marx spielt seither in der modernen Volkswirtschaftslehre keine bedeutende Rolle. Die von Marx betonte Dynamik des Kapitals fand in der Konjunkturtheorie Beachtung, wie etwa in Joseph Alois Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung.