Kastell Boiotro

Kastell Boiotro war ein spätrömisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am norischen Donaulimes zuständig war. Der Fluss bildete hier die römische Reichsgrenze. Die Fortifikation liegt auf dem Gebiet der bayerischen Stadt Passau im Stadtteil Innstadt, Bundesrepublik Deutschland.

Kastell Passau-Innstadt
Alternativname Boiotro
Boiodoro
Limes Donau-Iller-Rhein-Limes (DIRL)
Limes Noricus
Abschnitt Strecke 4
Datierung (Belegung) valentinianisch?
Typ spätantikes Kleinkastell
Einheit Limitanei/Ripenses
Größe 47 × 65 m, 0,30 ha
Bauweise Stein
Erhaltungszustand Trapezförmige Anlage mit einem Torbau und Ecktürmen,
Fundamente der Südmauer und des SW-Fächerturms wurden am Schaugelände des Römermuseum sichtbar gemacht und konserviert,
konservierte Reste der westlichen Arkadenpfeiler und des Horreums, freigelegtes Mauerfundament im Römermuseum,
restaurierter Brunnenschacht in der SW-Ecke.
Ort Passau-Innstadt
Geographische Lage 48° 34′ 11″ N, 13° 27′ 44″ O
Höhe 302 m ü. NHN
Vorhergehend Kastell Batavis (nördlich)
Anschließend Kastell Boiodurum (östlich)
3D-Rekonstruktion des Kastells um 300 n. Chr
ArcTron 3D, 2013
Multimedia-Film-Produktion

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(Bitte Urheberrechte beachten)

Das Lager war eine der zahlreichen, unter Kaiser Valentinian I. errichteten, aber nur kurzzeitig besetzten Befestigungsanlagen in der Spätphase der römischen Herrschaft über die obere Donau. Wahrscheinlich ließ Severin von Noricum im ausgehenden 5. Jahrhundert in der Kastellruine ein kleines Kloster einrichten. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand zur selben Zeit – vermutlich ebenfalls auf seine Initiative – eine Kirche die Johannes dem Täufer geweiht war. Das Kastell ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.

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