Dinogetia
Dinogetia ist ein ehemaliges spätrömisches Militärlager, das als Grenzbefestigung für die Bewachung eines Abschnitts des mösischen Limes am Unterlauf der Donau zuständig war. Der Ort wurde zudem als wichtige antike und mittelalterliche Zivilstadt bekannt.
Kastell Dinogetia | |
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Alternativname | Dinogetia |
Limes | mittel- und spätrömischer Mösischer Limes |
Datierung (Belegung) | a) mittelkaiserzeitlich (?) b) Ende 3. Jahrhundert (?) bis Anfang 7. Jahrhundert; c) nach 971 bis Ende 12. Anfang 13. Jahrhundert |
Typ | spätantike Festung |
Größe | ca. 0,78 ha |
Bauweise | Steinkastell |
Erhaltungszustand | konservierte Reste im Gelände sichtbar |
Ort | Gărvan |
Geographische Lage | 45° 22′ 45″ N, 28° 8′ 19,3″ O |
Anschließend | Kastell Novidunum (südöstlich) |
Höchstwahrscheinlich bestand das Kastell bereits seit der mittleren Kaiserzeit. Die seit 1939 sichtbar gemachten Reste der unüberbauten Anlage befinden sich fünf Kilometer nordwestlich des rumänischen Dorfes Gărvan im Landkreis Tulcea in der Dobrudscha, rund zehn Kilometer südöstlich der Stadt Galatz. Die Festung gehörte nach der Reichsteilung 395 n. Chr. zum oströmischen Territorium und blieb bis zu den Awareneinfällen von 596/597 besetzt. Nach der byzantinischen Rückeroberung großer Teile von Mösien, Thrakien und Skythien im Frühmittelalter wurde die Anlage wiederbelebt und für rund 200 Jahre in einen Siedlungsort eingebunden.