Kastell Künzing

Das Kastell Künzing war Bestandteil der Festungskette des rätischen Limes und liegt im bayerischen Landkreis Deggendorf auf dem Gemeindegebiet von Künzing. Teile des Kastellvicus sowie die Überreste eines dort erbauten hölzernen Amphitheaters sind seit 2021 Bestandteil des in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen westlichen Teils des Donaulimes.

Kastell Künzing
Alternativname Quintanis/Quintana
Limes ORL NN (RLK)
Strecke (RLK) Rätischer Limes und
Donau-Iller-Rhein-Limes/DIRL
der Raetia II (Strecke 4)
Datierung (Belegung) a) domitianisch,
um 90 bis 120 n. Chr.
b) hadrianisch 120/135 bis 150 n. Chr.
c) antoninisch
150/160 bis 200 n. Chr.
d) severisch
200 bis 270/280 n. Chr.
e) spätantik
5. Jahrhundert n. Chr.
Typ a/b/c/d) mittelkaiserzeitliches Kohorten- und Alenkastell
e) spätantike Befestigung
(Oppidum?)
Einheit * Cohors III Thracum equitata civium Romanorum,
* Cohors V Bracaraugustanorum,
* Ala prima Flavia Raetorum
Größe max. 132,5 × 165,5 m = 2,25 ha
Bauweise a/b) Holz-Erde-Lager
c/d/e) Steinkastell
Erhaltungszustand Keine Baureste in situ erhalten. Fahnenheiligtum versetzt wiederaufgemauert.
Ort Künzing
Geographische Lage 48° 40′ 6,7″ N, 13° 4′ 47,7″ O
Höhe 309 m ü. NHN
Vorhergehend Kleinkastell Osterhofen-Haardorf (nordwestlich)
Anschließend Kastell Batavis (südöstlich)

Erbaut im späten 1. Jahrhundert n. Chr., wurde die Anlage vermutlich im 3. Jahrhundert durch Alamannen zerstört und anschließend für längere Zeit verlassen. Während der Spätantike könnte der Garnisonsort durch eine bis heute archäologisch nicht nachgewiesene Befestigung ersetzt worden sein, die vermutlich bis in das 5. Jahrhundert bestand. Bekannt ist der Kastellplatz vor allem durch seine Erwähnung in der Vita des Severin von Noricum und einen großen Metallhortfund, der eine gute Vorstellung zur Bewaffnung und Ausrüstung der mittelkaiserzeitlichen Hilfstruppen (Auxilia) am rätischen Limes vermittelt.

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