Kastell Pfyn
Das Kastell Pfyn war Teil der Festungskette des in der Spätantike entstandenen Donau-Iller-Rhein-Limes (DIRL) und liegt in der Schweiz, Kanton Thurgau, Bezirk Frauenfeld, politische Gemeinde Pfyn.
Kastell Pfyn | |
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Alternativname | Ad Fines |
Limes | Donau-Iller-Rhein-Limes (DIRL), Maxima Sequanorum oder Raetia prima, rückwärtige Linie, Strecke 3, |
Datierung (Belegung) | diokletianisch, spätes 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. |
Typ | Kohorten- oder Reiterkastell |
Einheit | unbekannt |
Größe | 1,6 ha |
Bauweise | Steinbauweise |
Erhaltungszustand | obertägig sichtbar |
Ort | Pfyn |
Geographische Lage | 714530 / 272630 |
Höhe | 401 m ü. M. |
Vorhergehend | Kastell Konstanz (Constantia) (nordöstlich) |
Anschließend | Kastell Winterthur (Vitudurum) (östlich) |
Vorgelagert | Kastell Eschenz (Tasgetium) (nordwestlich) |
Das vermutlich im späten 4. Jahrhundert n. Chr. gegründete Kastell war Teil der rückwärtigen Befestigungslinie des DIRL, der zum Schutz der Fernverkehrsverbindungen der unter Diokletian und Konstantin I. wieder an die Rhein-Donau-Linie zurückgenommenen Reichsgrenze errichtet worden war. Die Römer befestigten den östlichen Teil eines Moränenzuges, der parallel zum Hügelzug des Seerückens und der Thurebene verläuft. Einige Reste der nördlichen Umwehrung sind heute noch sichtbar. Anzeichen einer früh- oder mittelkaiserzeitlichen Besiedlung des Kastellhügels fanden sich nur sehr selten. Bis heute sind auch keine Inschriften aus seiner Gründungszeit bekannt. Aufgrund der Münzreihe wird angenommen, dass hier ab 400 n. Chr. keine regulären römischen Truppen mehr standen. Neben Hinweisen auf einen römischen Gutshof (villa rustica) in der Flur Heerenziegler sind ansonsten nur diverse Einzelfunde sowie Reste eines grösseren Steinbaus aus Spolien entdeckt worden. Im Kastell fand man hauptsächlich Münzen, Geschirr, Schmuck, Spielzeug und Werkzeuge, aber nur wenige Waffen. Der Innenbereich war vermutlich dicht bebaut und scheint nicht ausschließlich vom Militär genutzt worden zu sein.