Kemah (Türkei)

Kemah (armenisch Կամախ Kamach, zazaisch Kemax) ist eine Stadt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Landkreises in der türkischen Provinz Erzincan. Der Ort liegt im oberen Euphratabschnitt (türkisch Fırat) am südlichen Rand des Karasu-Tals an der Mündung von Tanasur Çayı und Kömür Çayı (Manek Çayı) in den Karasu etwa 50 Straßenkilometer westlich der Provinzhauptstadt Erzincan und beherbergt mehr als ein Drittel (2020: 37,5 %) der Landkreisbevölkerung. Die heutige Stadt liegt am Fuße der alten Festung von Kemah an der Bahnstrecke von Erzincan nach Sivas.

Kemah

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Basisdaten
Provinz (il): Erzincan
Koordinaten: 39° 36′ N, 39° 2′ O
Höhe: 1130 m
Einwohner: 2.736 (2020)
Telefonvorwahl: (+90) 446
Postleitzahl: 24400
Kfz-Kennzeichen: 24
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 10 Mahalle
Bürgermeister: Osman Kemal Aslan (MHP)
Postanschrift: Çarşı Mahallesi
Kemalcantürk Caddesi
24400 Kemah / Erzincan
Website:
Landkreis Kemah
Einwohner: 7.305 (2020)
Fläche: 2.311 km²
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
Kaymakam: İsmail Demir
Website (Kaymakam):
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Der heutige gebräuchliche Name Kemah ist eine Ableitung des historischen griechischen Namens Κάμαχα Kámacha. In den arabischen Quellen des Mittelalters tauchten die Bezeichnungen Kamch oder Kamach auf. In griechischen Quellen (813) wird der Ort Κάμαχον Kamaxon bzw.Theodosiópolis (Θεοδοσιούπολις Theodosioupolis) genannt, später Kamacha, und in armenischen (474) Gamax oder Անի-Կամախ Ani-Kamach. Die Hethiter nannten ihn Gamaxa bzw. Gumaxa.

Der Ort Kemah erlangte traurige Berühmtheit, als im Zusammenhang mit dem Völkermord an den Armeniern zwischen dem 10. und 14. Juni 1915 innerhalb von vier Tagen 25.000 Armenier getötet und die Opfer über die steilen Felsen der Kemah-Schlucht in den Fluss Karasu geworfen wurden. Die Vorgänge sind u. a. zusammenhängend dokumentiert vom Historiker Hilmar Kaiser.

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