Kernkraftwerk Würgassen
Das Kernkraftwerk Würgassen (KWW) im Stadtteil Würgassen der Stadt Beverungen im ostwestfälischen Kreis Höxter bestand aus einem Siedewasserreaktor der 2. Generation. Es besaß eine elektrische Bruttoleistung von 670 MW und eine elektrische Nettoleistung von 640 MW.
Kernkraftwerk Würgassen | ||
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Rückbau des Kernkraftwerks Würgassen 2001/2002 | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 51° 38′ 21″ N, 9° 23′ 29″ O | |
Land | Deutschland | |
Daten | ||
Eigentümer | Preussenelektra | |
Betreiber | PreussenElektra | |
Projektbeginn | 1967 | |
Kommerzieller Betrieb | 11. Nov. 1975 | |
Stilllegung | 26. Aug. 1994 | |
Stillgelegte Reaktoren (Brutto) |
1 (670 MW) | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme | 72.922 GWh | |
Website | PreussenElektra, Standort Würgassen | |
Stand | Januar 2007 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Es wurde innerhalb von drei Jahren erbaut und von 1971 bis zum 26. August 1994 betrieben. Bei einer geplanten Revision wurden Haarrisse im Stahlmantel des Reaktorkerns gefunden. Die Betreiberin beantragte 1995 nach eingehender Untersuchung aus wirtschaftlichen Gründen eine Stilllegungs- und Abrissgenehmigung. Diese wurde durch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde 1997 erteilt. 17 Jahre lang, bis 2014, wurde das Kernkraftwerk zurückgebaut und anschließend von radioaktiven Stoffen befreit, was insgesamt mehr als eine Milliarde Euro kostete. Von 455.000 Tonnen Rückbaumasse fielen etwa 5.000 Tonnen radioaktiver Abfall an. Ein Rückbau der verbliebenen Gebäude kann erst nach vollständiger Beräumung des Zwischenlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am Standort erfolgen. Dies erfordert die Annahmebereitschaft eines Bundesendlagers. Bis zu diesem Zeitpunkt verbleibt das Kernkraftwerk im Regelungsbereich des Atomgesetzes. Im März 2020 teilte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung öffentlich mit, dass sie auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks ein zentrales Eingangslager für das Endlager Schacht Konrad plant; am 12. Dezember 2023 gab das Bundesumweltministerium jedoch bekannt, dass am Standort Würgassen kein solches Eingangslager errichtet werden soll.