Kim (Roman)
Kim ist ein Roman des britischen Schriftstellers Rudyard Kipling aus dem Jahr 1901. Der Roman gilt als sein „wahrscheinlich bestes Werk“ und „Kiplings Meisterwerk der erzählenden Literatur“. Der Titelheld Kim (Kimball O’Hara) ist ein gewitzter irischer Waisenjunge, der im Slum von Lahore zur Zeit der britischen Herrschaft über Indien aufwächst und als Schüler eines tibetischen Lama durch den Norden Indiens zieht. Nach Aufdeckung seiner Herkunft wird er zunächst an einer britischen Schule in Lucknow, Indien, ausgebildet und soll dann nach dem Willen seiner Mentoren in den britischen Geheimdienst eintreten. Nebenbei hilft Kim seinem geliebten Lama dabei, Erleuchtung zu erlangen.
Historischer Hintergrund der Geschichte ist die Kolonialzeit in Britisch-Indien um 1880 sowie der Konflikt zwischen Russland und Großbritannien um die Vorherrschaft in Zentralasien, das sogenannte Great Game. In Kim kann Kipling auf Erinnerungen an seine Kindheit in Britisch-Indien Ende des 19. Jahrhunderts zurückgreifen. Der Roman ist heute vor allem als Jugendbuch beliebt und Ursprung des Kim-Spiels. In postkolonialer Perspektive wird dem Roman eine Legitimierung des britischen Imperialismus vorgeworfen.