Knoten (Knüpfen)
Ein Knoten (ahd chnodo, mhd knode ‚knotige Verdickung‘) ist in der Knotenkunde eine Verwicklung oder Verschlingung von Faden, Schnur, Band, Seil, Tauwerk, Tuch oder ähnlich biegsamen Textil, mitunter auch einer Kette, die in bestimmter Form gewickelt, geschlungen, geknüpft oder geknotet wird. Die Windungen des verknoteten Materials bekneifen sich unter Zug, erhöhen so die Reibung und vermindern oder verhindern dadurch ein Gleiten. Nach der Weise des Windungsverlaufs lassen sich Knotenarten voneinander unterscheiden.
Dabei ist zu beachten, dass etwa ein verknotetes Seil nicht mehr seiner ursprünglichen Zugfestigkeit entsprechend belastet werden kann, denn der Knoten wird zu einer schwächeren Stelle im Seilverlauf. Die hier verbleibende herabgesetzte Zugfestigkeit wird Knotenfestigkeit genannt. Zusätzlich kann die Seilreibung an einem festen Gegenstand die Belastbarkeit reduzieren.
Knoten werden zu unterschiedlichen Zwecken und in recht verschiedenen Anwendungsbereichen gebraucht, weshalb es oft mehrere Namen gibt für die gleiche Knotenart. Will man die mit dem Ausdruck Knoten benannten Verwicklungsformen begrifflich näher bestimmen, lassen sich drei Bedeutungen abgrenzen:
- im weitesten Sinn jegliche Art von Verwicklung, auch Formen der Verbindung von mehreren Enden, Stücken und Gegenständen, so
- Knoten beim Nähen, Weben, Flechten, für Makramee, Plattings u. a.
- Verbindungsknoten, um zwei Leinen miteinander zu verknüpfen
- Festmacherknoten (Stek oder Stich), um eine Leine an Gegenstände zu knüpfen
- Klemmknoten, um eine Leine an einer anderen festzumachen
- Spleiß, um Fasern einer Leine umzuknüpfen
- im engeren Sinn eine lokale Verschlingung, die einem kurzen Stück der Leine eingebunden wird
- im engsten Sinn die Form einer lokalen Verdickung
- Stopperknoten, verhindert ein Durchlaufen
- Knoten für eine bessere Griffigkeit
Die Knotenkunde kennt eine lange Liste der Knoten mit Kletterknoten, Schifferknoten, Anglerknoten, Feuerwehrknoten, Krawattenknoten und beschreibt auch das Knüpfen von Knoten.