Kokyū (Budō)
Kokyū (jap. 呼吸) bezeichnet die „Atmung“ und setzt sich zusammen aus ko („ausatmen“) und kyū („einatmen“).
Nach fernöstlicher Ansicht ist der Atem und das Ki (jap.) (= chin. Qi = innere Lebensenergien) gleichen Ursprungs. Genauer gesagt, ist der Atem eine wesentliche und besondere Form des Ki. Durch entsprechende Atemübungen kann das Ki beim Einatmen aufgenommen werden, im Halten des Atems gebunden und beim Ausatmen in den Körper und/oder Raum verteilt werden. In der westlichen Literatur über die Kampfkünste wird daher Kokyū-Nage (zu Unrecht aus Missverständnissen heraus) oft und gerne mit „Atemkraftwurf“ übersetzt. In der Realität handelt es sich jedoch beim Kokyū um das reine, natürliche, erfahrbare Atmen, und hat mit „Kraft"-Wurf“ nichts zu tun.
„Das Einatmen bindet und verbindet, im Festhalten des Atems geschieht das Rechte, und das Ausatmen lässt los, löst und vollendet, indem es alle Beschränkungen überwindet.“