Kongenitale Tibiapseudarthrose
Eine kongenitale oder infantile Tibiapseudarthrose (lat. Crus varum congenitum, engl. Congenital pseudarthrosis of the tibia) stellt eine seltene Sonderform einer Pseudarthrose am Unterschenkel dar, welche sowohl die Tibia als auch die Fibula sowie die begleitenden Weichteile betrifft und häufig bei Patienten mit Neurofibromatose auftritt.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q74.9 | Nicht näher bezeichnete angeborene Fehlbildung der Extremität(en) Inkl.: Angeborene Anomalie der Extremität(en) o.n.A |
M84.1 | Nichtvereinigung der Frakturenden [Pseudarthrose] |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Im Grunde handelt es sich um eine zunehmende Verkrümmung der Unterschenkelknochen mit Infraktionen oder Frakturen, die nicht ausheilen, sondern eine Tendenz zum Ausdünnung der Kompakta und Knochenrückbildung aufweisen. Betroffen ist in der Regel das mittlere und/oder distale Drittel der Tibia. Die Pseudarthrose ist entgegen der so üblichen Bezeichnung nicht angeboren, lediglich die Neigung dazu.
Die Erkrankung zählt zu den angeborenen Fehlbildungen des Unterschenkels und tritt häufig zusammen mit einer Hypoplasie der Tibia auf.