Kongogräuel
Unter der Bezeichnung Kongogräuel wurde die systematische Ausplünderung des Kongo-Freistaats etwa zwischen 1888 und 1908 bekannt, als Konzessionsgesellschaften, vor allem die Société générale de Belgique, die Kautschukgewinnung mittels Sklaverei und Zwangsarbeit betrieben. Dabei kam es massenhaft zu Geiselnahmen, Tötungen, Verstümmelungen und Vergewaltigungen. Schätzungen für den Rückgang der kongolesischen Bevölkerung reichen von 1,5 bis 13 Millionen. Zu den Ursachen gehörten Tötungen, Hungersnöte, Krankheiten und eine sinkende Geburtenrate. Die Bevölkerung wurde möglicherweise um die Hälfte reduziert.
Der Kongo-Freistaat war die Privatkolonie des Königs der Belgier, Leopolds II. von Sachsen-Coburg und Gotha. Hauptaktionär der Konzessionsgesellschaften war der Kongo-Freistaat, also Leopold II. selbst.