Konversion (Psychologie)
Konversion (von lat. conversio „Umwandlung“) beschreibt ein psychologisches Krankheitskonzept nach dem zuerst von Sigmund Freud 1894 geprägten Begriff, wonach seelische Erregung ins Körperliche umgewandelt wird. Die Theorie geht so von einem dualistischen Konzept des Verhältnisses von Leib und Seele aus, vgl. → Leib-Seele-Problem. Freud selbst sprach von „psychophysischen Vorgängen“. Er nahm damit ein noch heute gültiges Konzept der psychophysischen Korrelation vorweg. Er benannte seine Deutung der seelischen Symptomatik als „Versuch einer neurologischen Theorie“, so der Titel seines Werks der Erstbeschreibung des Krankheitsablaufs. Neurologisch war vor allem die Anwendung seiner Theorie auf Kranke, die bisher in neurologischen Abteilungen wegen Lähmungen der Willkürmuskulatur behandelt wurden, siehe Abb. 1. Angewandt hat Freud dieses Konzept auch auf eine Reihe anderer Störungen, wie Phobien und Zwangsvorstellungen. Hierzu rechnete er auch „gewisse halluzinatorische Psychosen“. Als neurologisch zu benennen war auch die Wortwahl seiner Beschreibung, indem er ganz auf neurophysiologische Art und Weise von „Erregungssummen“ sprach, die hier umgewandelt werden. Heute wird in der Medizin von Konversionsstörungen (ICD-10, F44) gesprochen.