Torticollis
Mit Schiefhals oder lateinisch Torticollis (auch Tortikollis), von tortus „gedreht“, „gekrümmt“, und collum „Hals“, früher auch Caput obstipum genannt, bezeichnet man eine angeborene oder erworbene Schief- bzw. Fehlhaltung des Halses. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich und können zum Beispiel Ausdruck einer neurologischen Erkrankung sein (zervikale Dystonie), bei der es zu unkontrollierten Bewegungen oder zur Zwangshaltung des Kopfes kommt (spastischer Schiefhals, Torticollis spasticus oder Torticollis spasmodicus). Bei schmerzhaften Erkrankungen im Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde kann ein symptomatischer Torticollis als Schonhaltung auftreten. In der Augenheilkunde kennt man einen okulären Schiefhals (Torticollis ocularis) als Kompensationsmechanismus bei einer Augenmuskellähmung und bei einem Nystagmus. Auch sind rheumatische Formen bekannt.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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M43.6 | Torticollis |
Q68.0 | Angeborene Deformitäten des M. sternocleidomastoideus Torticollis congenitus (muscularis) |
P15.2 | Verletzung des M. sternocleidomastoideus durch Geburtsverletzung |
F45.8 | Sonstige somatoforme Störungen Psychogener Tortikollis |
G24.3 | Torticollis spasticus |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |