Kreditkartenskandal der Caja Madrid

Unter dem Kreditkartenskandal der Caja Madrid (spanischer Begriff: tarjeta black oder tarjeta opaca) versteht man den Missbrauch von Kreditkarten durch die Führungselite der spanischen Bank Caja Madrid in den Jahren 2003 bis 2012.

Ausgelöst wurden die Ereignisse, weil die spanische Antikorruptionsbehörde eine Untersuchung gegen 86 Direktoren, leitende Angestellte und Verwaltungsratsmitglieder der ehemaligen Caja Madrid einleitete. Es geht dabei um mögliche Wirtschaftsdelikte, unerlaubte Bereicherung und Steuerhinterziehung. In technischer Hinsicht handelt es sich dabei um den Missbrauch einer üblichen Vorgehensweise: Es ist im spanischen Geschäftsleben üblich, Firmenkreditkarten zu verwenden, um Ausgaben für ein Unternehmen bargeldlos zu bezahlen. So werden Arbeitnehmern bei Dienstreisen und Geschäftsessen zur Spesenbegleichung häufig Kreditkarten zur Verfügung gestellt. Deren betriebliche Verbuchung ist dann vergleichsweise unkompliziert.

Im Fall der schwarzen Karten handelt es sich jedoch nicht um Spesen, sondern um exklusive Kreditkarten der Marke Visa, die die Bank dem eigenen Führungspersonal für private Ausgaben ohne jegliche Zweckbindung zur Verfügung gestellt hat. Außerdem ist dieses Verfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Steuerhinterziehung verbunden.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.