Kreuzzugslyrik

Als Kreuzzugslyrik bezeichnet man eine spezielle Form der Lyrik, die sich mit den Kreuzzügen befasst und auch historische Geschehnisse poetisch wiedergibt. Grundsätzlich kann man jedoch die Kreuzzugslyrik nicht als eigene Dichtungsgattung bezeichnen, da sie durch den Inhalt bestimmt wird.

Durch die Teilnahme von Friedrich Barbarossa am dritten Kreuzzug und seinen Tod während des Aufenthalts in Kleinasien und die Teilnahme von Friedrich II. am fünften „vart“ haben diese beiden Züge am meisten Anlass zum Dichten gegeben. Gerade auch zu dieser Zeit, also der Zeit um 1200, war der Höhepunkt der höfischen Dichtung, so dass alle großen deutschen mittelalterlichen Dichter sich in irgendeiner Weise mit diesem Thema beschäftigt haben.

Bei Kreuzzugslyrik müssen wir nicht denken an Lieder, die gedichtet wurden um während der Kreuzfahrten von den Kreuzfahrern gesungen zu werden. Ob es solche Lieder überhaupt gegeben hat und wenn ja, ob die Pilger sie dann unterwegs sangen, ist schwer zu sagen. Viele Historiker (u. a. A.Hübner) glauben nicht daran. Höchstens hätte es Vorsänger gegeben, die dann versuchten, die bei ihnen gehende Menge den Refrain nachsingen zu lassen. In der deutschen Literatur sind nur einige Verse aufbewahrt worden, die man zu den Fahrtenliedern rechnen könnte; Aber vieles ist hier hypothetisch.

Wenn wir von Kreuzzugsliedern reden wollen, dann sind es keine Lieder, die für Wallfahrer bestimmt waren. Zu dieser lyrischen Gattung zählen wir die Lieder, die mit dem Minnesang einen persönlichen individualistischen Charakter haben; Mitunter sind sie auch propagandistischer Art. Dieses „kriuzliet“ wurde gedichtet nach französischem, oder genauer nach provenzalischem Vorbild. Aber mehr als beim Minnesang im Allgemeinen gehen die Deutschen hier eigene Wege.

Die deutsche Kreuzzugslyrik kann man, wie u. a. Wentzlaff-Eggebert machte, scheiden in:

a) geistliche Propagandalieder

b) politische Kreuzzugsdichtung

c) Abschiedslieder

Fortsetzung folgt

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