Krise in der Slowakei 2018

Ab Februar 2018 kam es zu einer weitreichenden politischen und gesellschaftlichen Krise in der Slowakei. Sie führte zum Rücktritt des langjährigen Ministerpräsidenten, des Innenministers und des Polizeichefs des Landes. Eine Struktur von organisierten kriminellen Machenschaften durch ein Netz an Politikern über Jahre hinweg, wurde deutlich und anhaltende landesweite Proteste trugen dazu bei, dass die Regierungspartei Smer-SD zunehmend Konsequenzen ziehen musste.

Auslöser war die Ermordung des jungen Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnirová. Sie wurden Ende Februar 2018 von Unbekannten in ihrem Haus erschossen. Kuciak hatte nach seinen Recherchen über Korruption, Veruntreuung von EU-Geldern, Machenschaften der italienischen Mafia in der Slowakei und deren Verbindungen in höchste Regierungskreise berichtet. Im ganzen Land gingen Menschen auf die Straße und forderten neben Aufklärung des Mordes auch u. a. den Rücktritt der Regierung des Langzeit-Ministerpräsidenten Robert Fico. Es waren die größten Demonstrationen in der Slowakei seit der samtenen Revolution 1989/90. In Dutzenden Städten des Landes fanden Demonstrationen statt, in der Hauptstadt Bratislava waren es laut Schätzungen bis zu 30.000 Menschen.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.