Kritik der politischen Ökonomie
Kritik der politischen Ökonomie ist die von Karl Marx seit Mitte des 19. Jahrhunderts begonnene Untersuchung und Darstellung von Produktionsweise und Ideologie der bürgerlichen Gesellschaft. Die Kritik zielt zugleich auf die klassische Politische Ökonomie, die gesellschaftlichen Verhältnisse und die sie verschleiernde bürgerliche Ideologie. Ziel der Kritik der politischen Ökonomie ist die Erkenntnis und Aufhebung dieser Gesellschaftsform durch die ausgebeutete Arbeiterklasse. In seinem Londoner Exil veröffentlichte Marx hierzu 1859 einen ersten Bericht Zur Kritik der politischen Ökonomie, und 1867 den ersten Band seines Hauptwerkes Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie.
Der Fehler der klassischen Politischen Ökonomie bestand nach Marx’ Auffassung hauptsächlich darin, dass es deren Theoretikern entweder nicht gelang zu zeigen, wie das Verhältnis zwischen dem Arbeitsaufwand zur Produktion von Waren und deren Tauschwert tatsächlich beschaffen ist (z. B. Ricardo), oder dass sie einen solchen Zusammenhang leugneten (z. B. Bailey). Im Gegensatz zu den Klassikern der Politischen Ökonomie ging es Marx darum, den „ideologischen Schleier“ der Oberflächenerscheinungen zu lüften und das „Wesen“ der kapitalistischen Produktionsweise bloßzulegen.