Kugelmenschen

Die Kugelmenschen sind mythische Wesen der Antike. Sie erscheinen in nur einer einzigen Erzählung, die Platon im Dialog Das Gastmahl aus dem Mund des berühmten Komödiendichters Aristophanes vortragen lässt. Der Mythos – den Platon mit einiger Wahrscheinlichkeit selbst ersann – soll die Macht des Liebesgottes Eros anschaulich machen, indem er die Herkunft des Begehrens zur Diskussion stellt, gefolgt von den sich daraus ergebenden Konsequenzen. Weit entfernt von dem Ansinnen einer hedonistischen Lehre, erklärt der Autor anhand seines Eros die Befähigung der ihm besonders zugeneigten Menschen für die Aufgaben der Politik, welche sich auf zweierlei Wegen äußere: Sowohl im Bereich der physisch-militärischen Tüchtigkeit (Aspekt der als geschlossene Einheit agierenden 'Kugeln'), als auch in dem der Liebe zur Weisheit. Ergänzungen dieser Theorie unternehmen andere der platonischen Dialoge, so der Ideale Staat, in welchem die gerechte Beschaffenheit der Seele (Gliederung in entsprechende Teile) diskutiert wird. Aristoteles Seelenlehre führt dies unter dem Begriff des Menschen als Politisches Lebewesen (Zoon politikon) weiter fort. (Siehe auch Paul W. Ludwigs Eros and Polis. Desire and Community in Greek Political Theory.)

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