Kundi (Harfe)

Kundi (kùndi, nkundi) ist eine üblicherweise fünfsaitige Bogenharfe bei den Azande im Norden der Demokratischen Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und in einem angrenzenden Gebiet im Westen des Südsudan, die auch von den Mangbetu im Kongo und von anderen Ethnien in diesem Gebiet gespielt wird. Bei den Mbaka ist sie als kundu, ansonsten als nkundi, kunda, kondu und komba bekannt. Die kundi gehört wie die ngombi in Gabun und die adungu im Norden Ugandas in der auf Klaus Wachsmann (1964) zurückgehenden Klassifizierung zum Typ 2 der afrikanischen Bogenharfen. Bei diesem Typ wird der gebogene Saitenträger durch eine Tülle oder ein Loch in die Seite des Resonanzkörpers gesteckt.

Charakteristisch ist ein geschnitzter menschlicher Kopf am Ende des Saitenträgers; einige Harfen sind insgesamt anthropomorph gestaltet. Die kundi solistisch beim Gehen zu spielen ist eine wahrscheinlich vom Lamellophon sanzu übernommene Praxis. Der Name kundi mit Aussprachevarianten ist vom Azande-Wort kundhi hergeleitet, das sich aus ku („rein, einfach“) und -ndhi („spielen, glücklich sein“) zusammensetzt.

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