Kurmandschi-Alphabet
Das kurdisch-lateinische Kurmandschi-Alphabet ist das Alphabet des Kurmandschi. Es besteht aus 31 Buchstaben des lateinischen Schriftsystems, deren Aussprache weitgehend mit der Schreibung korrespondiert.
- Großbuchstaben: A B C Ç D E Ê F G H I Î J K L M N O P Q R S Ş T U Û V W X Y Z
- Kleinbuchstaben: a b c ç d e ê f g h i î j k l m n o p q r s ş t u û v w x y z
- Die acht Vokale sind: a e ê i î o u û
- Die 23 Konsonanten sind: b c ç d f g h j k l m n p q r s ş t v w x y z
Heute wird Kurmandschi fast ausschließlich mit diesem Alphabet geschrieben, es gibt aber auch immer mehr Literatur in Sorani, die mit lateinischen Buchstaben geschrieben wird. Ebenfalls wird das Alphabet vielfach für Zazakî verwandt.
1928 führte die Türkei mit einem Revolutionsgesetz das Neue türkische Alphabet als alleiniges zu verwendendes Alphabet ein, wodurch das kurdisch-lateinische Alphabet mit seinen Buchstaben Q, W und X verboten war. Ihre Verwendung insbesondere im kurdischen Kontext wurde strafverfolgt, u. a. im Jahr 2000 gegen acht Zeitungen, die den Buchstaben W im Zusammenhang mit dem kurdischen Fest Newroz nutzten. Ab September 2003, als Kurden die Annahme kurdischer Namen erlaubt wurde, wandten sich viele vergeblich an die Gerichte mit dem Anliegen, Q, W und X zuzulassen, u. a. mit Verweis darauf, dass mehrere türkische Unternehmen diese in ihren Namen verwenden. 2009 gab der Nationale Sicherheitsrat bekannt, dieses von der Verfassung besonders geschützte Gesetz zu novellieren, sodass seit September 2013 die Verwendung des kurdisch-lateinischen Alphabets erlaubt ist.