Kurzschlussauswertung
Kurzschlussauswertung (auch bedingte Auswertung, englisch short-circuit evaluation) ist ein Begriff aus der Informatik und bezeichnet eine Strategie der Auswertung von booleschen Ausdrücken. Im Allgemeinen steht das Ergebnis eines booleschen Ausdrucks ohne die Verwendung von Kurzschlussauswertung erst nach der Auswertung aller Teilausdrücke fest. Kurzschlussauswertung ermöglicht das vorzeitige Abbrechen einer Auswertung eines booleschen Ausdrucks, sobald das Auswertungsergebnis durch einen Teilausdruck eindeutig bestimmt ist.
Die Konjunktion im Ausdruck
soll von links nach rechts ausgewertet werden. Hat den Wert „wahr“, so muss zudem ausgewertet werden, um den Wert für bestimmen zu können. Falls jedoch den Wert „falsch“ hat, steht bereits fest, dass der Gesamtausdruck nicht mehr den Wert „wahr“ annehmen kann. Die Auswertung kann also an dieser Stelle abgebrochen werden, ohne auswerten zu müssen.
Im Gegensatz zur Auswertung einer Konjunktion steht bei Disjunktion das Gesamtergebnis bereits nach dem ersten „wahren“ Teilausdruck fest.
Verschiedene Programmiersprachen verwenden die Kurzschlussauswertung als Mittel zur Optimierung. Auf die mitunter rechenintensive Auswertung komplexerer Teilausdrücke kann dadurch oft verzichtet werden. Auch bedingt auftretende Ausführungsfehler können auf diese Weise unterdrückt werden.