Kyōgen
Kyōgen (jap. 狂言, wörtlich: „verrückte Worte; wilde Sprache“) ist eine Form des traditionellen japanischen Theaters. Es entwickelte sich zusammen mit dem Nō-Theater aus dem Sarugaku (猿楽), wurde zusammen mit Nō-Stücken als eine Art heiteres Zwischenspiel zwischen den Akten des Nō aufgeführt (häufig als sogenanntes Aikyōgen, 間狂言) und behält bis heute seine enge Beziehung zu Nō. Deshalb wird es manchmal als Nō-Kyōgen bezeichnet. Sein Inhalt ist jedoch dem formalen, symbolischen und ernsthaften Nō-Theater ganz und gar nicht ähnlich. Kyōgen ist – bis auf wenige Ausnahmen – eine komische Form, sein Hauptziel ist es, das Publikum zum Lachen, oder besser gesagt zum Schmunzeln zu bringen. Kyōgen und Nō wurden im Jahr 2001 unter dem Sammelbegriff Nōgaku gemeinsam in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen.