Kyphoplastie
Die Kyphoplastie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen. Heute gibt es das Verfahren in zwei Ausprägungen: als substanzzerstörende Ballon-Kyphoplastie (BKP) und als substanzerhaltende Radiofrequenz-Kyphoplastie (RFK).
Bei der ursprünglichen, substanzzerstörenden Technik werden über zwei Kanülen mit einem Durchmesser von ca. 4 mm jeweils Ballons in den gebrochenen Wirbel eingeführt. Durch Auffüllen der Ballone mit einem Kontrastmittel wird anschließend der zusammengebrochene Wirbel teilweise aufgerichtet, jedoch zum Preis der Verdrängung gesunder, intakter Spongiosa. Anschließend wird der Wirbel fixiert, indem in die entstandene Höhle ein Knochenzement eingespritzt wird, der innerhalb weniger Minuten aushärtet und damit den gebrochenen Wirbel stabilisiert. Gegebenenfalls verbleiben neben dem Knochenzement andere Implantate wie Container, Stents etc. als zusätzliche Fremdkörper im Wirbel zurück.
Substanzerhaltende Techniken benötigen in der Regel lediglich einen monopedikulären (= einseitigen) Zugang zum gebrochenen Wirbelkörper. Anschließend wird mit einer flexiblen (biegsamen) Nadel der Wirbelkörper präpariert, gegebenenfalls werden vereinzelte Zementbahnen angelegt (= Postament). Abschließend wird ein hochvisköser, nahezu gummiartiger Knochenzement maschinell in den Wirbelkörper eingebracht, welcher sich fächerförmig verteilt. Der Zement verteilt sich zwischen der gesunden, intakten Spongiosa, umschließt sie und richtet den Wirbel stempelartig auf.