Kyphose

Als eine Kyphose (griechisch κύφωσις, wörtlich „Buckelung“, von κύφος kýphos, „Buckel“; im Volksmund bei Frauen auch Witwen- oder Hexenbuckel genannt) wird in der Fachsprache eine nach hinten (dorsal) verstärkt konvexe Krümmung der Wirbelsäule bezeichnet. Natürlicherweise kommt diese Form der Rückgratverkrümmung im Brustbereich (Brustkyphose) vor und am Ende der Wirbelsäule noch als eine kleine Kyphose, die sogenannte Sakralkyphose. Das Ausmaß der Kyphose, gemessen mittels des sagittalen Cobb-Winkels, weist eine gewisse Variabilität auf und wird beeinflusst von der individuellen Morphologie des Beckens. Erst bei einer krankhaften Verstärkung der Kyphose, in diesem Fall jene der Brustwirbelsäule, spricht man von einem Rundrücken, einer Hyperkyphose, einem Buckel oder, bei einer umschriebenen Verkrümmung der Wirbelsäule in scharfem Knick, lateinisch von einem Gibbus (genannt auch Spitzbuckel und anguläre Kyphose).

Klassifikation nach ICD-10
M40.0 Kyphose als Haltungsstörung
M40.1 Sonstige sekundäre Kyphose
M40.2 Sonstige und nicht näher bezeichnete Kyphose
M41.0 Skoliose Inkl.: Kyphoskoliose
M42.0 Juvenile Osteochondrose der Wirbelsäule
E64.3 Folgen der Rachitis (Bei Wirbelsäulendeformität- zusätzliche Schlüsselnummer (M40.-, M41.5))
Q76.4 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Wirbelsäule ohne Skoliose
M84.0 Frakturheilung in Fehlstellung
M96.2 Kyphose nach Bestrahlung
M96.3 Kyphose nach Laminektomie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Cobb-Winkel (nach John Robert Cobb) dient als Maß für die Beurteilung der Kyphose. Häufig wird dafür auch der eindeutiger definierte und somit besser reproduzierte Stagnara-Winkel verwendet zwischen Grundplatte TH12 und Deckplatte TH4. Der Normbereich beträgt 30–50°.

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