Längenbestimmung
Längenbestimmung ist die Kurzbezeichnung für die Berechnung der astronomischen bzw. der geografischen Länge eines Beobachtungspunktes durch die Winkelmessung nach Gestirnen. Sie ist wegen der Erdrotation eng mit der Zeitmessung gekoppelt.
Die älteste – und gleichzeitig einfachste – Methode ist die Messung des wahren Mittags (größte Sonnenhöhe) und die Feststellung der zugehörigen Zeit. Hatte man eine gute Uhr zur Verfügung, so regelte man diese nach der wahren Ortszeit und konnte sie nach einem Ortswechsel mit der wahren Ortszeit des anderen Punktes vergleichen. Der Unterschied entspricht der Längendifferenz, der Unterschied zur Zeit am Nullmeridian entspricht der geografischen Länge selbst.
Allerdings wurden so genaue Uhren, die „Chronometer“, erst von John Harrison zwischen 1735 und 1770 entwickelt. Bis dahin konnte man verschiedene Ortszeiten bzw. Längenunterschiede nur durch Sternbedeckungen des Mondes ermitteln – die Monddistanzen.