Lüftungskanal

Lüftungskanäle oder Lüftungsrohre sind ein wesentlicher Bestandteil von Lüftungsanlagen und dienen der Luftführung. Diese Luftleitsysteme bestehen zumeist aus rechteckigen oder runden Bauteilen, das heißt aus Kanälen bzw. Wickelfalzrohren. Strömungstechnisch betrachtet, ist die Verwendung von Rohren die optimale Variante, da in Kanälen nur der hydraulische Durchmesser genutzt wird. Lüftungskanäle sind zwar platzsparender zu montieren, der Herstellungs-, Montage- und Materialaufwand ist jedoch deutlich größer. Als Kompromiss haben sich zudem ovale Flachkanalrohre bei Luftverteilsystemen etabliert. Diese Rohre lassen sich, wie Wickelfalzrohre, kostengünstig im Spiralwalzverfahren herstellen.

Lüftungskanäle und -rohre in Niederdruck- und Mitteldruckanlagen lassen sich am kostengünstigen aus dünnem, verzinktem Stahlblech herstellen und verarbeiten. Für besondere Anforderungen werden aber auch Kanäle und Rohre aus Edelstahl, Aluminium, diversen Kunststoffen, Textilien oder Faserzement wie Calciumsilicat verwendet. Sehr große Lüftungskanäle, für Luftmengen von zum Beispiel 300.000 m³/h wie etwa in Flughafengebäuden, werden gemauert oder aus Beton gegossen, und können unterirdisch einige Kilometer lang sein. Ein weiteres Unterscheidungskriterium bei der Beschaffenheit eines Lüftungskanals oder -rohrs ist die Differenzierung zwischen Niederdruck-, Mitteldruck- und speziellen Hochdruckanlagen. Die DIN EN 12237 definiert in diesem Zusammenhang Grenzwerte für den statischen Druck von −500 bis +2000 Pa, unter welchem das Luftleitungssystem die geforderte Dichte einhalten muss. Zur Auslegung der Lüftung von Gebäuden werden Kriterien zur Festigkeit und Dichtheit von Luftleitungen in verschiedenen Produktnormen definiert. Die in diesen Normen genannten Luftdichtheitsklassen können bezüglich der Leckluftraten auf alle Leitungsanlagen der Raumlufttechnik übertragen werden.

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