L’Oiseau Blanc
L’Oiseau Blanc (Der Weiße Vogel oder The White Bird) war ein französischer Doppeldecker von Pierre Levasseur (Levasseur PL.8). Mit der speziell für Langstreckenflüge konstruierten Maschine versuchten Charles Nungesser und François Coli, zwei Veteranen des Ersten Weltkrieges, im Mai 1927 den ersten Nonstop-Transatlantik-Flug zwischen Paris und New York durchzuführen, um die ausgesetzten 25.000 US-Dollar Preisgeld des Orteig-Preises zu gewinnen. Das Flugzeug wurde nach dem Start am 8. Mai in Paris zuletzt über den Klippen von Étretat in der Haute-Normandie gesehen. Weniger als zwei Wochen später absolvierte Charles Lindbergh mit der Spirit of St. Louis am 21. Mai 1927 den ersten Alleinflug über den Atlantik erfolgreich und konnte damit den Preis für sich beanspruchen.
Der Verbleib des Weißen Vogels ist ein ungelöstes Rätsel der Luftfahrtgeschichte. In der Zeit des Verschwindens entstanden zahlreiche Gerüchte über das Schicksal des Flugzeugs und seiner Besatzung. Untersuchungen seit den 1980er Jahren lassen vermuten, dass das Flugzeug wahrscheinlich Neufundland erreichte und dann in Maine abstürzte. Seit 2008 wird das Fahrwerk als einzig verbliebener Teil der L’Oiseau Blanc im Musée de l’air et de l’espace am Flughafen Le Bourget bei Paris ausgestellt.
Der Transatlantikflugversuch mit dem Weißen Vogel hatte eine große Resonanz und wird in vielen Filmen und Museen gewürdigt. Eine Straße in Paris ist nach dem Flugzeug genannt, 1967 wurde eine Briefmarke herausgegeben. Eine Statue auf dem Pariser Flughafen Le Bourget ehrt den Flugversuch, und auf den Klippen von Étretat, von wo aus das Flugzeug zuletzt gesehen wurde, befindet sich ein Denkmal.