Lahrer Hinkender Bote

Lahrer Hinkender Bote ist ein Volkskalender aus der Stadt Lahr/Schwarzwald, Baden-Württemberg.

Der Inhalt besteht aus dem Kalender, Informationen zu Gedenktagen, Pflanz- und Saat-Terminen, Bauernregeln, Pollenflug, dem Hundertjährigen Kalender, landesbezogenen Beiträgen und Geschichten (teilweise in alemannischer Mundart) sowie Fotos und Zeichnungen. Ein Titelthema hält die Geschichten und Informationen zusammen, für 2012 lautete das Jahresthema Feste feiern!, für 2013 Weinland Baden und für 2014 Badische Museumslandschaft.

Der Kalender erschien erstmals 1800 und trägt den namensgebenden Kriegsversehrten mit Unterschenkelprothese auf dem Titelblatt. Die heutige Version stammt vom Grafiker Philipp Jakob Kauffmann, der 1818 nach Lahr gekommen war und dessen überarbeitete Version erstmals 1825 veröffentlicht wurde. Im Rahmen einer Überarbeitung im Jahr 1850 wurde eine Eisenbahn hinzugefügt. Zudem ersetzte das abgebildete Dampfschiff ein Segelschiff. Auf einem Grabstein in der linken unteren Ecke hinterließ der Künstler seinen Familiennamen.

Nachdem er im Jahr 1858 erstmals Kontakt mit dem Verleger Johann Heinrich Geiger getreten war, führte der Volksschriftsteller Albert Bürklin (1816–1890) fast zwanzig Jahre lang die Redaktion des Kalenders. Seit 1934 war Franz Hirtler Autor und Schriftleiter des Boten.

Der Lahrer Hinkende Bote erschien bis 2000 im Verlag Moritz Schauenburg, Lahr, 2001 bis 2010 im Verlag Ernst Kaufmann, Lahr, seit der Ausgabe 2011 zeichnet der Silberburg-Verlag aus Tübingen und Baden-Baden verantwortlich. Während in der Ära Kaufmann auf dem Grabstein im Titelbild der Name des Verlages stand, erinnert er nun wieder an den Künstler Kauffmann.

Seit dem Kalender auf das Jahr 2013 trägt der Lahrer Hinkende Bote den Untertitel Der badische Kalender. Das redaktionelle Konzept konzentriert die Artikel im Lese- und Bilderteil auf badische Themen, etwa die Vorstellung bekannter Badener, Porträts badischer Orte, Reportagen aus badischen Unternehmen oder die Schilderung ehemaliger badischer Bräuche. Im Kalenderteil werden unter anderem Märkte in badischen Städten angekündigt, badische Jubiläen aufgeführt und die Sonnen- und Mondauf- und -untergangszeiten orientieren sich an Freiburg im Breisgau, statt – wie sonst in Kalendern üblich – an Kassel.

Die erste noch bekannte Ausgabe datiert auf das Jahr 1801 und erschien unter dem Namen Verbesserter und alter vollkommener Staats-Kalender, genannt der Hinkende Bott.

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