Lambachpumpe
Die Lambachpumpe ist eine von Gottlieb Lambach (* 1838 in Marienheide; † 1921) Ende des 19. Jhd. entwickelte wassergetriebene, intermittierend arbeitende Pumpe in Form einer Wassersäulenmaschine, die speziell für die Wasserversorgung hochgelegener Ortschaften mit Wasser (Förderwasser, insbesondere Trinkwasser) konzipiert war. Wassersäulenmaschinen waren schon lange vor Lambach für die verschiedensten Zwecke im Einsatz. Der Begriff „Wassersäulenmaschine“ geht also nicht auf Lambach zurück. Auch für die Wasserversorgung gab es schon vorher entsprechende, in den Jahren 1878–1881 entwickelte und patentierte Wassersäulenmaschinen, die jedoch keine große Verbreitung fanden. Lambachs Verdienst bestand darin, wartungsarme Pumpen (verschiedene Ausführungen) mit langer Lebensdauer und geringen Betriebskosten geschaffen zu haben, die sich hervorragend bewährten. Das war insbesondere auf die von Gottlieb Lambach und seinem Sohn Wilhelm erfundenen selbsttätigen (robusten) Ventilsteuerungen zurückzuführen.
Voraussetzung für den Betrieb von Lambachpumpen ist das Vorhandensein eines gegenüber der Pumpe höher gelegenen Wasserreservoirs (Quelle, Bach, Teich), mit dessen zur Pumpe geleitetem Triebwasser diese angetrieben wurde. Bei ersten Ausführungen der Lambach-Pumpe war keine Trennung von Förderwasser und Triebwasser vorgesehen. Sofern das Förderwasser als Trinkwasser genutzt werden sollte, durfte das Reservoir also nicht verschmutzt sein. Bei späteren Ausführungen der Pumpe waren Trieb- und Förderstrang getrennt. Das Förderwasser (Trinkwasser) konnte nun aus einem unverschmutzten Reservoir entnommen werden.
Obwohl spätere Pumpen ansaugend arbeiteten, wird in damaligen Prospekten sowohl für das Trieb- als auch für das Trinkwasserreservoir ein erforderlicher Mindesthöhenunterschied von 2,5 m zur Pumpe angegeben. Auf Pumpenniveau liegende Reservoirs (z. B. Brunnen) konnten also nicht genutzt werden. Die maximale Förderhöhe betrug ca. 300 m.
Lambachpumpen wurden von 1897 bis 1961 von der Maschinenfabrik Gottlieb Lambach in Marienheide (später Maschinenfabrik Wilhelm Lambach) gebaut (insgesamt ca. 300 Stück).