Landbrücken-Hypothese
Landbrücken-Hypothesen waren im 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine vielbenutzte Methode im Rahmen der Paläogeographie.
Damit wurde versucht, die damals bereits aufgefallene disjunkte, geographisch unterschiedliche Verteilung von nahe verwandten Pflanzen- und Tierarten durch ehemalige Landverbindungen zu erklären, die zwischenzeitlich trockengefallen oder über dem Meeresspiegel aufgestiegen waren. Das Heben und Senken von einzelnen Krustenbereichen wurde damals als deutlich wahrscheinlicher angesehen als eine horizontale Verschiebung gegeneinander oder, im Falle einer Deckenbildung, übereinander.
Selbst globale Landbrücken-Hypothesen waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet. Sie wurden im großen Maßstab postuliert und gaben Anlass zu einer regelrechten Welle von Spekulationen über versunkene Kontinente mit ehemals blühenden Zivilisationen. Sie inspirierten zudem populärwissenschaftliche Werke sowie Esoterik, Populärkultur und Literatur. Mit der Anerkennung der Plattentektonik und der zunehmend genaueren geologischen Altersbestimmung verloren sie an Bedeutung.