Langfaserverstärkte Thermoplaste

In der Fachliteratur werden die Begriffe Kurz-, Lang- und Endlosfaser sehr häufig unterschiedlich voneinander abgegrenzt. Je nach Definition spricht man also von langfaserverstärkten Thermoplasten (Abk. LFT), wenn die Verstärkungsfasern (zum Beispiel Glasfaser, Kohlenstofffaser, Aramidfaser) im fertigen Bauteil mindestens eine Länge von mehreren Millimetern aufweisen.

Nach oben hin gibt es keine Grenze für die Länge der Fasern, so spricht man beispielsweise bei Fasergelegen oder Fasergeflechten von einer quasi unendlichen Faserlänge.

Die Vorteile von Bauteilen aus LFT, gegenüber faserverstärkten Duromeren, sind eine höhere Zähigkeit (zäheres Bruchverhalten), geringere Emissionen bei der Verarbeitung, eine quasi unbegrenzte Lagerfähigkeit (ohne Kühlung), niedrigere Zykluszeiten sowie die bessere Recyclingfähigkeit.

Nachteilig sind die verringerte Druckfestigkeit und Steifigkeit, die Oberflächenqualität und die Problematik, dass Thermoplaste, insbesondere bei langzeitigen Lasten und erhöhten Temperaturen, zum Kriechen neigen.

Gegenüber kurzfaserverstärkten Thermoplasten besitzen LFT eine höhere Schlagzähigkeit und die angesprochene Kriechneigung ist wesentlich geringer, was dieser Art von Faserverbundkunststoffen den Einsatz bei erhöhten Qualitätsanforderungen (wie im Interieurbereich in der Automobilbranche, z. B. Instrumententafel oder Türverkleidung) ermöglicht.

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