Latente Klassenanalyse
Die latente Klassenanalyse (engl. Latent Class Analysis, LCA) ist ein Klassifikationsverfahren, mit dem beobachtbare diskrete Variablen zu latenten Variablen zugeordnet werden können. Sie basiert auf einem speziellen Latenten Variablenmodell, bei dem die manifesten und die latenten Variablen kategorial und nicht metrisch sind. Man spricht von latenten Klassen, weil es sich um diskrete latente Variablen handelt. Die latente Klassenanalyse ist ein spezieller Typ eines Strukturgleichungsmodells. Es wird verwendet, um Gruppen oder Untergruppen von Fällen bei multivariaten kategorialen Daten aufzuspüren. Solche Untergruppen werden latente Klassen genannt. Mit der LCA werden Typologien entwickelt, die empirisch überprüft werden können. Mit der latenten Klassenanalyse lassen sich nicht direkt messbare Konzepte, wie z. B. Milieu, Lebensstile, Freizeitverhalten etc., über direkt messbare Variablen zu Typologien empirisch abbilden.
Die latente Klassenanalyse ist klassischen clusteranalytischen Verfahren überlegen, insbesondere wenn nur wenige beobachtete Eigenschaften oder Eigenschaftsausprägungen vorliegen.
Das Verfahren findet seine Anwendung unter anderem im Bereich der Wirtschaftswissenschaften (insbesondere der Marktforschung).