Le Riche (Adelsgeschlecht)

Die Familie Le Riche (oder Leriche) war eng mit den mächtigen organisierten Pariser Flussschiffern (marchands d’eau) verbunden, den Erben der gallorömischen Nautae Parisiaci, die unter anderem das Rechte zur Klassifizierung und zum Abmessen von Weinen und das Recht zur Beschlagnahme von Ladungen besaßen, wenn eine Verletzung des geltenden Rechts vorlag.

Die Le Riche besaßen zur Zeit der ersten Kapetinger-Könige zahlreiche zuvor monastische Güter, nachdem sie sich in den Jahrzehnten zuvor, also in den Zeiten des schwachen karolingischen Königtums im 10. Jahrhundert am Besitz der Abtei Saint-Germain-des-Prés bereichert hatten. Als Vertraute und Verbündete der Kapetinger erwarben sie das Amt des königlichen Prévôt de Paris in quasi erblicher Form, das sie bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts behielten, und wurden in dieser Zeit oft als Grafen oder Vizegrafen von Paris bezeichnet, obwohl die Grafschaft Paris 1016 aufgehoben worden war. Mehrere Mitglieder stiegen in die höchsten Beamtenränge des Königreichs (Großkammerherr, Großkämmerer) unter mehreren Königen auf, oder amtierten als Bischöfe (u. a. als Bischof von Paris) und Erzbischöfe.

Den Namen „Le Riche“ führte die Familie nur in den ersten Generationen, später nannten sich die einzelnen Zweige der Familie nach ihrer wichtigsten Seigneurie (z. B. La Chapelle, Maule und Villebéon), was die Klärung der familiären Verbindungen schwierig macht. So stehen die Le Riche am Anfang von (oder in enger Verbindung mit) folgenden Familien:

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