Leptomeryx
Leptomeryx ist eine ausgestorbene Gattung der Paarhufer. Innerhalb dieser gehört sie zu den frühesten Vertretern der Wiederkäuer und wird der ebenfalls erloschenen Familie der Leptomerycidae zugerechnet, welche den heutigen Hirschferkeln nahesteht. Das überwiegende fossile Material wurde in den Badlands im Mittleren Westen der USA gefunden. Dort entstammt es den verschiedenen Ablagerungseinheiten der White-River-Gruppe, die mit der Chadron- und der Brule-Formation im Oberen Eozän und im Unteren Oligozän entstand, also in einem Zeitraum von vor 37 bis 32 Millionen Jahren. Darüber hinaus liegen auch Reste aus dem südlichen Kanada und aus Mexiko vor. Wissenschaftlich benannt wurde die Gattung im Jahr 1853. Es sind mehrere Arten beschrieben worden.
Leptomeryx | ||||||||||||
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Skelett von Leptomeryx | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
ausgehendes Mittleres Eozän bis Unteres Miozän | ||||||||||||
39,9 bis 18,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptomeryx | ||||||||||||
Leidy, 1853 |
Vor allem aus den Badlands sind zahlreiche Skelettfunde von Leptomeryx überliefert. Diesen zufolge handelt es sich um einen kleinen Angehörigen der Wiederkäuer von der Größe einer heutigen Hauskatze. Markant waren der kurze Hals und die langen sowie schlanken Gliedmaßen, von denen die hinteren die vorderen deutlich an Länge übertrafen. Abweichend von den heutigen Hirschferkeln verfügten die Tiere nicht über einen vergrößerten oberen Eckzahn. Vermutlich lebten sie in Herden und ernährten sich überwiegend von weicher Pflanzenkost. Als bevorzugte Habitate können für das Obere Eozän weitgehend Wälder angenommen werden. Im Unteren Oligozän drangen die Tiere dann stärker in die sich damals ausbreitenden offenen Landschaften vor. Dort wurde Leptomeryx zumindest innerhalb der Fossilgemeinschaft der White-River-Gruppe ein dominierender Vertreter der Huftiere.