Les Danaïdes

Les Danaïdes (deutsch: Die Danaiden) ist eine Tragédie lyrique in fünf Akten von Antonio Salieri, deren Text von François Bailly du Roullet und Louis Théodore Baron de Tschudi, nach einer italienischen Vorlage von Ranieri de’ Calzabigi stammt.

Werkdaten
Titel: Les Danaïdes

Titelblatt des Pariser Erstdrucks der Partitur (1784)

Form: Tragédie lyrique
Originalsprache: Französisch
Musik: Antonio Salieri
Libretto: François Bailly du Roullet und Louis Théodore Baron de Tschudi
Literarische Vorlage: Ranieri de’ Calzabigi
Uraufführung: 26. April 1784
Ort der Uraufführung: Opéra, Paris
Spieldauer: ca. 2 Stunden
Personen
  • Danaus, König in Argos, Bruder des Egyptus (Bass)
  • Hypermnestre, älteste Tochter des Danaus (Sopran)
  • Plancippe, Tochter des Danaus (Sopran)
  • Lyncée, Sohn des Egyptus (Tenor)
  • Pélagus, Oberster der Wachen des Danaus (Bariton)
  • Drei Offiziere (Bariton, Tenor, Tenor)
  • Chor [Töchter des Danaus, Söhne des Egyptus, Wachen, Soldaten, Volk, Sklaven, Dämonen]

Die Uraufführung fand am 26. April 1784 in der Opéra de Paris statt.

Salieris der französischen Königin Marie-Antoinette gewidmete Oper wurde zunächst als Gemeinschaftsproduktion des Komponisten mit seinem Freund und Förderer Christoph Willibald Gluck angekündigt. Nach dem überwältigenden Erfolg der Premiere ließ Gluck im renommierten Journal de Paris bekanntgeben, dass Salieri der alleinige Verfasser des Werkes sei.

Mit diesem Werk reihte sich Salieri – nach ersten opernreformatorischen Ansätzen in Armida (1771) und L’Europa riconosciuta (1778) – in die unmittelbare Nachfolge Glucks ein. Das durchkomponierte Werk räumt dem Chor eine außerordentlich gewichtige Rolle ein, was das Hauptaugenmerk von dem Liebesdrama zwischen Hypermnestre und ihrem Verlobten Lyncée auf die Massenhochzeit der Danaiden und das ungeheuerliche Massaker während der Hochzeitsnacht lenkt. Die Oper schließt mit einem eindrucksvollen Tableau vivant, das die von Dämonen gepeinigten Schwestern Hypermnestres im Tartarus zeigt. Besonders bemerkenswert ist weiterhin die Ausgestaltung der Rolle der Hypermnestra, die in ihren großen Soloszenen bereits die Opern Spontinis und Cherubinis antizipiert.

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