Lesekeramik

Als Lesekeramik werden Überreste keramischer Gegenstände bezeichnet, die an der Oberfläche archäologischer Fundstätten ohne Grabung gefunden werden und damit eine Unterart des Lesefunds darstellen. Sie treten unter anderem im Hangschutt einer Burgruine auf, wo sie zur Altersbestimmung derselben genutzt werden können.

Hierbei handelt es sich meist um Bruchstücke von Kochgeschirr und Ofenkacheln. Besonders während des Hoch- und Spätmittelalters lässt sich eine fortlaufende Weiterentwicklung der Verarbeitung keramischer Werkstoffe beobachten. Sie ist die Grundlage dafür, dass über eine ausreichende Menge an Fundstücken die Dauer der Existenz einer Burg über die Entwicklung der genutzten Keramik nachvollzogen werden kann. Im Gegensatz zur Keramik, wurde Mauerwerk häufig während der Arbeiten an einer Burg zur selben Zeit in verschiedenen Ausprägungen genutzt. Daher lässt sich über Lesekeramik häufig das Alter der gesamten Anlage rekonstruieren, während das Mauerwerk nur Rückschlüsse auf einzelne Bauteile zulässt. Zudem erfordert Lesekeramik in der Regel keine aufwändigen Grabungen, da sich die Fundstücke bereits auf der Oberfläche befinden.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.