Levalloistechnik

Die Levalloistechnik (Levallois-Technik oder Schildkern-Technik) war in Europa die typische Abschlagtechnik des Neandertalers bei der Bearbeitung von Feuerstein (Silex). Im nördlichen Mitteleuropa ist die Levalloistechnik erstmals während des Acheuléen im Vorfeld der Saaleeiszeit vor etwa 200.000 Jahren belegt, wo sie innerhalb von Acheuléen-Fundinventaren meist als Teilmenge vorkommt. Seit Mitte der 1960er Jahre wird von Prähistorikern der Beginn des Mittelpaläolithikums (= Mittlere Altsteinzeit) mit dem ersten Auftreten von Levallois-Grundformen definiert, da diese in einem fünfstufigen Entwicklungsmodell der Steinbearbeitungstechniken als „Mode-III-Technik“ gilt, das Acheuléen als „Mode-II-Technik“.

Die Bearbeitungstechnik beschrieb erstmals Victor Commont im Jahre 1909. Henri Breuil bezeichnete das Levalloisien 1931 als eigenständige Kulturstufe. Als Typuslokalität dienten Funde aus Levallois-Perret, einer Stadt nordwestlich von Paris. Heute wird das Levalloisien als Chronostufe nicht mehr verwendet. Stattdessen wird die Levalloistechnik als Bearbeitungstechnik im europäischen Acheuléen, Moustérien und Châtelperronien angesehen. Ähnliche oder identische Techniken sind seit mindestens 300.000 Jahren in Afrika und Asien belegt.

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