Linienverzweiger
Im Linienverzweiger (LVz) wurden Hauptstränge des unterirdischen Kabelnetzes der deutschen Post- und Telegraphenverwaltung Anfang des 20. Jahrhunderts weiter auf die Verteilsysteme aufgefächert. Der Linienverzweiger stellte in einem oberirdisch zugänglichen Raum die Anschlussstellen zur Verfügung. Vorteilhaft waren die Linienverzweiger in der Aufbauphase der beispielsweise ab 1901 in Berlin entstandenen Kabelnetze, da in den ankommenden Leitungen weniger Reserven vorzuhalten waren. Erst in den weiteren Verästelungen wurden Reserveadern für den weiteren Ausbau vorgehalten.
Linienverzweiger sind heute nicht mehr gebräuchlich. Ihre Funktion ist durch Kabelverzweiger ersetzt worden. Ein aufgearbeitetes Exemplar eines Linienverzweigers, das 1992 stillgelegt wurde, steht am Tuchollaplatz in Berlin-Rummelsburg. Ein weiterer Linienverzweiger von 1928, der bis 1994 in Dresden stand, ist Teil des Hohenloher Freilandmuseums Wackershofen, das in einem Gebäude eine Ausstellung zur Fernmeldetechnik zeigt.