Lira (Drehleier)

Lira (ukrainisch [колісна] ліра, russisch [колёсная] лира), auch lera, relya, rilya, rele, ist eine Drehleier mit drei oder vier Saiten und einem häufig taillierten oder geigenähnlichen Korpus, die hauptsächlich in der Ukraine und ferner in Belarus (kalesnaja lera) gespielt wird. In der ukrainischen Volksliedtradition ist die lira das Begleitinstrument des Lirnyk, der seit dem 15. Jahrhundert auftrat und wie der Kobsar mit seiner Laute kobsa vor allem im 18./19. Jahrhundert als herumziehender blinder Sänger populär war. In Russland ist die Drehleier als koljosnaja lira bekannt, in Schweden heißt sie vevlira und in Dänemark drejelira. Das Wort lira für Drehleier ist erstmals in Sebastian Virdung, Musica getutscht und außgezogen (1511) überliefert und verbreitete sich im 16. Jahrhundert mit dem Instrumententyp in Nord- und Osteuropa.

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