Liste der Gedenkbäume in Dresden

Die Liste der Gedenkbäume in Dresden enthält die mehr als 80 bekannten Bäume im heutigen Stadtgebiet von Dresden, die zum Gedenken an ein Ereignis oder eine Person gepflanzt wurden. Die Gedenkbäume nehmen als natürliche Objekte mit einer kulturellen Denkmalsfunktion eine Mittlerrolle zwischen Naturdenkmalen und Kulturdenkmalen ein. Eng verknüpft ist die Pflanzung der Gedenkbäume mit dem sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelnden Vereinswesen, da häufig Kirch-, Gesangs-, Heimat-, Schul- oder Kriegervereine derartige Pflanzungen initiierten. Entsprechend erlebte diese Praxis um das Jahr 1900 eine Hochphase. Nachdem die Tradition in der Zeit der DDR als bürgerlich verpönt und kaum gepflegt worden war, lebte sie seit der Wende wieder auf. Bei den Gedenkbäumen in Dresden handelt es sich fast ausschließlich um Laubbäume. Epochenübergreifend wurden vorwiegend Eichen und Linden gepflanzt, da sie sich mit ihrer hohen Lebenserwartung gut als Gedenkbäume eignen.

Oft vertreten sind Lutherbäume – meist Luthereichen oder -linden –, die an runden Geburtstagen Martin Luthers (vor allem anlässlich des 400. Geburtstags im Jahr 1883) oder Jahrestagen der Reformation (insbesondere um den 500. Jahrestag im Jahr 2017) gepflanzt wurden. Aus Anlass von Jubiläen mehrfach mit Baumpflanzungen geehrt wurden daneben der sächsische König Albert bzw. das gesamte Haus Wettin als sächsisches Herrschergeschlecht, der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck sowie Dichter Friedrich Schiller. Häufig sind die Dresdner Gedenkbäume in den alten Dorfkernen bzw. in der Nachbarschaft von Kirchen anzutreffen. Einige ragen unter ihresgleichen heraus, so die etwa 400-jährige Schulmeisterlinde an der Kaditzer Emmauskirche aufgrund ihres Alters, die Meschwitzeiche auf dem St.-Pauli-Friedhof als größte bekannte Schindel-Eiche Deutschlands sowie die Alberteiche Kauscha wegen ihres stattlichen Wuchses.

Allerdings sind längst nicht alle Gedenkbäume noch heute als solche erfasst bzw. bekannt. Sie gerieten teils in Vergessenheit, da sie nicht mit Gedenksteinen bzw. anderen Kennzeichnungen ausgestattet waren oder diese nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund von politischem Ikonoklasmus, Vandalismus oder schlicht zur Verwendung als Haushaltsbrennstoff, dies vor allem in den Wintern 1945/46 und 1946/47, entfernt wurden. Andere Gedenkbäume sind nicht mehr vorhanden, da sie z. B. wegen Altersschwäche bereits gefällt wurden. Zudem unterscheidet sich der Forschungsstand je nach Stadtteil erheblich, abhängig von den jeweiligen Ortschroniken und deren Auswertung.

Die Reihenfolge der Aufführung in der Liste richtet sich nach der Pflanzzeit der Bäume. Aufgrund ihres Alters oder sonstiger Eigenschaften geschützte Einzelbäume sind in der Liste der Naturdenkmale in Dresden aufgeführt.

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