Mühlkanal
Ein Mühlkanal (Mühlengraben, Mühlgraben, Mühlgang, auch Mühlenbach bzw. Mühlbach, regional auch Mühlenfließ, [in der Eifel] Mühlenteich) ist ein Kanal, der für den Betrieb von Wassermühlen angelegt wurde.
Der Kanal zweigt meist oberhalb der Mühle vom natürlichen Lauf eines Fließgewässers ab und führt einen Teil des Wassers als Aufschlagwasser der Mühle zu. Der zuführende Teil des Mühlengrabens wird Obergraben genannt. Ein allfällig vorhandenes natürliches Flussbett bleibt erhalten und dient als Umflut. Unterhalb der Mühle vereinigt sich der Kanal in der Regel wieder mit dem speisenden Gewässer. Dieser Teil des Mühlengrabens wird Untergraben genannt. Seltener wird auch der gesamte Fluss im Bereich einer Mühle so stark begradigt und reguliert, dass er Mühlengraben genannt wird.
Die Ausleitung aus einem Hauptgewässer, der Abschlag, ist häufig reguliert durch ein Stauwehr. Dann spricht man auch von Wehrgraben.
Beim Mühlkanal oder Mühlgraben handelt es sich immer um ein künstlich angelegtes oder zumindest künstlich geführtes, kanalisiertes Gewässer; ein „Mühlbach“ kann auch ein gänzlich natürliches Gewässer sein (allenfalls mit einer Stauanlage versehen). Viele Mühlbäche sind völlig normale Bäche, sie heißen so, weil mindestens eine Mühle daran liegt.