Münzentwertung

Unter Münzentwertung versteht man die Verringerung des Edelmetallfeingehaltes eines Münznominals zur Zeit der Kurantmünzen.

Diese Entwertung verlief meist schleichend über Jahrzehnte oder Jahrhunderte und hatte meist die betrügerische Absicht der Geldvermehrung des Münzherrn gegenüber seinen Bürgern zum Hintergrund. In Krisenzeiten wie zur Zeit der Schinderlinge oder zur Kipper- und Wipperzeit konnte dieser Zeitraum auch nur wenige Monate betragen.

Der Gewinn des Münzherrn lag im zeitlichen Vorsprung der Kenntnis der Münzentwertung gegenüber seinen Bürgern, so dass die durch die Entwertung ausgelösten Preiserhöhungen erst später für ihn wirksam wurden. Tragen mussten die Folgen der Münzentwertung (Inflation) immer die einfachen und ungebildeten Volksschichten (siehe auch Ephraimiten und Münzstätte Leipzig: Unter preußischer Besatzung).

Kleinmünzen waren wesentlich häufiger von der Münzentwertung betroffen als Großmünzen. Ausdruck von Münzentwertung war, dass z. B. der Pfennig von einer Kurantmünze im Mittelalter bis zur kupfernen Scheidemünze absank.

Häufig entstanden nach bestimmten Zeitabschnitten „Mehrfache“ des einstmaligen hochwertigen Nominals, die dann wiederum im Laufe der Zeit einer Münzentwertung unterlagen. Siehe auch Schilling.

Einige Münzsorten waren von Münzentwertungen weitgehend ausgenommen, z. B. Dukaten.

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