Maßband
Ein Maßband, auch Bandmaß, im Vermessungswesen gewöhnlich Messband oder Rollbandmaß genannt, in Österreich und der Schweiz regional auch der Rollmeter, dient der Ermittlung kurzer Distanzen mit mm-Genauigkeit und größerer Längen ab 10 m bis 100 m mit cm-Genauigkeit. Es wird am Boden aufgelegt oder zwischen den Messpunkten gespannt. Im Vermessungswesen werden damit auch Zwischenpunkte und Kontroll- oder Laufmaße bestimmt.
Stahlmaßbänder bestehen aus dünnem Bandstahl mit Lack, Kunststoff- oder Glasfaserüberzug und werden nach der Benutzung bzw. für Aufbewahrung und Transport aufgerollt. Die gängigen Längen solcher Maßbänder sind 3 m, 5 m, 20 m, 30 m und 50 m. Bei den Maßbandanfängen gibt es zwei verschiedene Varianten, bei denen der Nullpunkt direkt am Haltering oder etwa 10 cm vom Haltering entfernt ist.
Maßbänder aus glasfaserverstärktem Kunststoff werden vor allem für Anwendungen, bei denen mit starker Verschmutzung und Feuchtigkeit zu rechnen ist, eingesetzt. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Nähe elektrischer Leitungen ohne Isolierung bzw. wenn Zweifel an der Isolierung bestehen. Metallene Maßbänder bergen hier die Gefahr von Kurzschlüssen oder Stromfluss zum Körper des Anwenders. Stahlmaßbänder können auch eine magnetische Wirkung ausüben, hier ist auch auf Kunststoffbänder zurückzugreifen. Ihre Genauigkeit ist bauartbedingt geringer als die von Stahlmaßbändern.
Es gibt auch Maßbänder aus beschichtetem Leinen, die aber weniger genau sind. Sie werden zumeist in der Schneiderei eingesetzt wo teils das zu bearbeitende Material selbst flexibel ist und wo andernteils zumeist konvexe Formen, wie etwa Körperumfänge oder Armlängen zu bestimmen sind. Im französischen Schneiderhandwerk wurden sie um 1825–1830 eingeführt.
Seit etwa 1990 werden Maßbänder teilweise durch Laser-Distanzmessung ersetzt.
Maßbänder mit einer Handkurbel o. ä. zum Einrollen, wie sie im Handwerk oder auch beim Schulsport verwendet werden, bezeichnet man als Rollmaßband. Diese können in einer Kunststoff-, Metall- oder Lederkapsel oder aber einem offenen Rahmen untergebracht sein.
Bandmaße mit Längen bis 10 m, die in kompakten Kapseln untergebracht sind und in der Regel mit einem Federmechanismus eingerollt werden, bezeichnet man als Taschenbandmaße. Oft ist am Anfang dieser Taschenbandmaße ein kleiner Metallwinkel angebracht, der das Ablesen von Außenmaßen erleichtert – er wird dazu einfach am Werkstück eingehängt. Mitunter ist dieser Metallwinkel auch um seine Materialdicke verschiebbar, um das korrekte Ablesen sowohl von Innen- als auch von Außenmaßen zu vereinfachen.
Ein Peilband oder Peillot ist am unteren Ende mit einem Spanngewicht beschwert und dient zum Messen des Flüssigkeitsfüllstandes in einem Behälter. Gemessen wird in der Regel gegen einen auf dem Behälter befestigten Peiltisch.