Manitoulin
Manitoulin ist eine Insel im Huronsee in der kanadischen Provinz Ontario. Sie ist mit 2766 km² (etwas mehr als die Fläche des Saarlandes) die größte in einem See gelegene Insel der Erde (Binnenseeinsel). Zusammen mit einigen kleineren Inseln bildet Manitoulin Island heute den Verwaltungsbezirk Manitoulin District. Die Insel ist über eine ehemalige Eisenbahnbrücke mit dem Festland verbunden.
Manitoulin | |
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Manitoulin (Satellitenfoto) | |
Gewässer | Huronsee |
Geographische Lage | 45° 46′ N, 82° 12′ W |
Fläche | 2 766 km² |
Einwohner | 10.603 (2001) 3,8 Einw./km² |
Hauptort | Little Current |
„Manitoulin“ bedeutet „Geister-Insel“ in der Sprache der Anishinabe. Die heutigen Odawa und Anishinabe nennen die Insel Odwa-minis, Insel der Ottawa. 2001 hatte Manitoulin 10.603 Einwohner, davon war mehr als jeder Dritte ein Angehöriger der Anishinabe, der Potawatomi oder der Odawa. Für die Anishinabe war die Insel immer heiliges Gebiet, auf dem sie ihre Toten begruben und sich auf Visionen vorbereiteten. Heute bestehen sechs Indianerreservate: Aundeck, Omni Kaning, Sheguiandah, M'chigeeng, Shesigwaning und Wikwemikong, entsprechend den sechs First Nations, d. h. der Shesehgwaning, Sheguiandah, der Whitfish River, Zhiibaahaasing und der M'chigeeng First Nation sowie Wikwemikong.
Die Insel besteht hauptsächlich aus Dolomit und gehört geologisch zur Niagara-Schichtstufe. Es existieren 108 Seen, in denen sich in einigen Fällen wiederum kleine Inseln befinden. Lake Manitou ist mit 104 km² der weltweit größte See auf einer Insel in einem See. Manitoulin hat drei Flüsse, Kagawong, Manitou und Mindemoya River, die reiche Lachs- und Forellenvorkommen aufweisen.