Mardin-Schwelle
Die Mardin-Schwelle ist eine Plateaulandschaft in der Region Südostanatolien der Türkei. Weitere türkische Bezeichnungen sind: Mardin-Midyat Eşiği (Mardin-Midyat-Schwelle), Mardin Platosu (Mardi-Plateau), Mardin-Midyat Basamağı (Mardin-Midyat-Stufe), Mardin-Midyat-Gercüş Eşiği (Mardin-Midyat-Gercüş-Schwelle), Mardin Dağları (Mardin-Berge) und Mardin-Midyat Platosu (Mardin-Midyat-Plateau). Das Plateau galt in historischen Zeiten als Tor zwischen anatolischen und mesopotamischen Zivilisationen und hieß zur assyrischen Zeit Kasyari-Berg (Ka(š)šiari), wurde von den Griechen Masios oros genannt sowie in der Römerzeit Mons Masius. Seit dem Mittelalter nannte man die Landschaft Tur Abdin (Berg der Knechte [Gottes]), besonders aufgrund der dort als ethnisch-religiöse Minderheit beheimateten aramäischen Christen mit zahlreichen Kirchen und Kloster-Gemeinschaften in den westlichen Teilen um Mardin, vor allem aber in den östlichen Regionen des Gebirges um das religiöse aramäische Zentrum Midyat (dazu siehe Hauptartikel Tur Abdin).
Die Mardin-Schwelle ist ein Plateau, das sich mit einer mittleren Höhe von 1200 bis 1300 m und einer Fläche von ca. 9000 km² etwa in Ost-West-Richtung erstreckt und sich weitgehend mit der Provinz (İl) Mardin deckt. Zu den höchsten Einzelerhebungen zählen der Humut Tepesi (1455 m), der Yumru Tepesi (1424 m), der Karakaş Dağı (1408 m) und der Akçadağ (1406 m) auf der mittleren Mardin-Schwelle, auf der westlichen Mardin-Schwelle der Mazı Dağı (1252 m) sowie der Dibek Dağı (1281 m) auf der östlichen Mardin-Schwelle. Es bestehen natürliche Grenzen zwischen dem Diyarbakır-Becken (Oberes Tigris-Becken) im Norden und der mesopotamischen Ebene im Süden, wobei die südliche Hälfte des regionalen Tigris-Abschnitts bis in die syrisch-arabische Ebene im Süden umfasst ist. Im Osten und Norden bildet der Tigris die Grenze, im Westen die Basalte des Karaca Dağ. Die wichtigsten städtischen Siedlungen sind das Provinzzentrum Mardin – unterhalb der Burg Mardin Kalesi am Hang der südlichen Steilstufe der Mardin-Schwelle gelegen – und die Kreisstadt Midyat in einer weitläufigen flachen Senke auf der Hochfläche.